Die SPD/DIE LINKE-die soziale fraktion übt Kritik an der schwarz- grünen Stadtregierung, die eine ehrenamtliche Baumpflege durch bereitwillige Bürgerinnen und Bürger verhindert.
Dr. Stefan Kiefer, Stadtrat: „Die Stadtregierung zieht wieder einmal vermeintliche rechtliche Gründe heran, um ja nichts Neues zuzulassen. Das ist in der Augsburger Stadtpolitik zwischenzeitlich typisch. Während andere Städte und Kommunen sogar an die Bürgerinnen appellieren, an heißen Sommertagen die städtische Grün- und Baumpflege zu unterstützen, rät der Augsburger Umweltreferent sogar davon ab. Die Augsburgerinnen sollen also weiterhin zusehen, wie der öffentliche Baum in der Nähe versorgt, aber von der Fachverwaltung nicht rechtzeitig gepflegt werden kann. Das Engagement der Bürger*innen ist weiterhin nicht erwünscht. Wieder einmal gelten in Augsburg offensichtlich andere Gesetze, ist das Unfallrisiko hier höher als andernorts oder bestehen einfach grundlegende Probleme, die sonst einfach niemand erkennt“, erklärt Kiefer ironisch. „Der zuständige Referent und die Rathauskoalition erwecken den Eindruck, dass ein ehrenamtliches Engagement nicht möglich sei. zutreffender dürfte sein: es geht halt nicht, weil wir wollen halt nicht“, so Kiefer weiter.
„Oftmals sind in den Städten und Kommunen, so auch in Augsburg, die Straßen- und Grünflächenämter leider oft personell unterbesetzt und können in Extremsituationen gar nicht alle Bäume versorgen. Die Siedlungsfläche wächst und mit ihr auch die zu pflegenden Grünflächen. Das Personal ist nicht im gleichen Maße gewachsen. Gerade vor diesem Hintergrund könnten Bürgerinnen und Bürger die Stadt auch in Augsburg beim Gießen in besonders heißen Perioden unterstützen“, betont Kiefer abschließend.
Christian Pettinger, umweltpolitischer Sprecher: „In anderen Kommunen gibt es bereits verschiedene Konzepte wie z.B. Gießpatenschaften, Apps etc., die durchaus erfolgsversprechend sind. In anderen Kommunen arbeiten städtische Organe mit der Bevölkerung zusammen, um die Bewässerung der Stadtbäume sicherstellen zu können. Durch den Klimawandel steigen in vielen Städten die Temperaturen und es staut sich die Hitze. Unsere Stadtnatur ist in heißen, trockenen Tagen auf genügend Feuchtigkeit angewiesen. Nicht vor allzu langer Zeit reichte es in den meisten Jahren und in den meisten Städten aus, die jungen Bäume zu bewässern. Durch die zunehmend heißen Sommermonate werden nun die Böden immer trockener und auch ältere Bäume bekommen Trockenstress. Vermehrt benötigen deshalb auch ältere Bäume zusätzliche Bewässerung. Früher konnten die öffentlichen Organe die Baumbewässerung gut stemmen. Heute sind viele Städte zunehmend auf ehrenamtliche Hilfe angewiesen! Wir sollten es in Augsburg zumindest auch wie andere Städte versuchen. Zumal es nichts zu verlieren gibt aber doch einiges zu gewinnen?“